Tom Kummer, der beim Bachmannpreis vom Publikum und der Kritik gefeiert
wurde, erzählt in »Von schlechten Eltern« von Heimat, Vaterschaft und
Einsamkeit. Der Tagesspiegel bespricht das Buch als »einen Roman über Tod und Trauer«
Über das Buch:
Ein Mann kommt mit seinem Sohn zurück. Er hat seine
Frau verloren und eines seiner Kinder in Los Angeles zurückgelassen.
Nachts fährt er als Chauffeur durch sein Heimatland, das ihm Himmel und
Hölle zugleich ist, auf der Suche nach einem neuen Leben.
Der Erzähler Tom arbeitet als VIP-Fahrer, holt hohe
Angestellte von Pharmaunternehmen und Diplomaten vom Flughafen ab und
bringt sie nach Zürich oder Bern. Unterwegs durch die Nacht entspinnen
sich Dialoge, die von großer Fremdheit und unheimlicher Intimität sind.
Währenddessen führen die Gedanken des Fahrers immer auch weg von der
Straße, hin zu den Wanderungen mit seinem Vater zum schwarzen Mönch,
noch öfter hin zu Nina, seiner verstorbenen Frau. Sie ist Gast auf jeder
Fahrt, flüstert ihm ein, zieht ihn hin zu den Narben der Landschaft.
Orte, an denen schwere Unfälle geschehen sind, Flugzeugabstürze und
andere Machtproben des Schicksals. Morgens nach der Arbeit setzt er sich
ans Bett seines schlafenden Sohnes, legt die Hand auf seine Haut,
versucht, eine Zukunft zu sehen. Auf dunstverhangenen Straßen nähert
sich Tom Kummer auf eindringliche Weise der großen Unbekannten des
Lebens: dem Tod.