150 Jahre nach Stefan Georges Geburt und 85 Jahre nach seinem Tod werden hier zum ersten Mal jene Texte zugänglich gemacht, deren Veröffentlichung nicht der Intention des Dichters und seiner ersten Erbengeneration entsprach. Damit liegen erstmals sämtliche Texte aus dem Nachlass des Dichters (Gedichte, Prosa, Dramen, Aphorismen, Übersetzungen etc.) in einer textkritischen Edition vor.
Unentbehrliche Grundlage für jede neuerliche Beschäftigung mit Stefan George und seiner Dichtung ist die Gesamtausgabe seiner Werke in Gestalt der neuen, annotierten kritischen Ausgabe der »Sämtlichen Werke in 18 Bänden«, die zum 80. Todestag des Dichters 2013 abgeschlossen wurde.
Die Neuedition folgt im Wortlaut und in der Bandaufteilung der 18-bändigen »Gesamtausgabe der Werke endgültige Fassung«.
Der 18. und letzte Band der »Sämtlichen Werke« Stefan Georges enthält, der Gesamtausgabe von 1934 entsprechend, Dramatisches, fremdsprachliche Gedichte, Jugendarbeiten sowie Übertragungen aus den Jahren 1883 bis 1902.
Sämtliche Gedichte Georges in schön gestalteter Ausstattung – ein ideales Geschenk
George, den Gottfried Benn »das großartigste Ausstrahlungsphänomen« nannte, »das die deutsche Geistesgeschichte je gesehen hat«, erfährt in den letzten Jahren ein größer werdendes Interesse. Symposien und eine beträchtliche Zahl neuer Einzeluntersuchungen zum Werk und zum George-Kreis belegen dies. Nicht zuletzt aber ist es der Fortgang der »Sämtlichen Werke in 18 Bänden«, herausgegeben von der George-Stiftung, der diese Wirkung zeitigt.
»Für Stefan George hat es nie einen Zweifel gegeben, daß er berufen sei, Dichter zu sein, im engsten Sinne, Dichter von Gedichten, wie Klopstock, Hölderlin, Rilke. Ihm war das Gedicht das Höchste, was Menschen erreichbar ist, und dieses Höchste wirkt durch Schönheit zum Guten, es heilt und steigert.«
Ernst Klett
»Die Fibel«, die den Untertitel »Auswahl erster Verse« trägt, erschien 1901, über zehn Jahre nachdem George mit den »Hymnen« den entscheidenden Durchbruch in der Öffentlichkeit gehabt hatte und mit dem großen Projekt der »Deutschen Dichtung« beschäftigt gewesen war.
»jedes einzelne gedicht ist ein bild eine szene, handelnde person ist überall die seele des modernen künstlers.«
Carl August Klein
Anfang Januar 1892 hatte George an Hofmannsthal geschrieben: »was ich nach Halgabal noch schreiben soll ist mir unfasslich«. Auf die Schaffenskrise folgte der Verlust des soeben erst gewonnenen Gefährten. Das Werk stagnierte. Von größter Bedeutung für Werk und Leben aber wurde die Freundschaft mit und Liebe zu Ida Coblenz.
»Komm in den totgesagten park und schau:
Der schimmer ferner lächelnder gestade ·
Der reinen wolken unverhofftes blau
Erhellt die weiher und die bunten pfade.«
Mit Stefan Georges wohl bekanntestem Gedicht eröffnet das »Jahr der Seele«, das Hofmannsthal bewunderte und welches bis heute vielfach rezipiert wird.
Der streng komponierte Zyklus eines der Gründungsväter der deutschsprachigen literarischen Moderne.
Alle Bücher von Stefan George - mit den Sämtlichen Werken
Im Sommer 1907 erstmals in 535 Exemplaren gedruckt, erlebte der »Siebente Ring«, der aus sieben Teilen besteht (Zeitgedichte, Gestalten, Gezeiten, Maximin, Traumdunkel, Lieder, Tafeln), bereits bis 1922 sechs Auflagen.
Ende 1913 in einer Auflage von zehn Exemplaren gedruckt und den engsten Freunden zugedacht, erschien das Buch wenige Monate später in einer relativ hohen, schnell vergriffenen Auflage: »die sofort nach erscheinen sich überstürzenden welt-ereignisse [haben] die gemüter auch der weiteren schichten empfänglich gemacht für ein buch das noch jahrelang ein geheimbuch hätte bleiben können«, so schreibt George in einer späteren Vorrede.
»Das Neue Reich«, der letzte Gedichtband Georges, ist eine lyrische Summe der Jahre 1908 bis 1926. Er erschien in einer ersten Auflage von 10000 Exemplaren, nach einigen Jahren wurden 4000 Exemplare nachgedruckt. Die Wirkungsmacht Georges und seiner Dichtung war auf dem Höhepunkt angekommen – was auch die Zuerkennung des Goethepreises des Jahres 1928 belegt.
Die Beschäftigung mit der italienischen Sprache und Literatur geht bis in die Jugendzeit Georges zurück; Abschriften zweier Sonette Petrarcas schon aus der Schulzeit sind überliefert. Doch erst 1900 beginnt George, ausgewählte Stellen aus dem Weltgedicht Dantes ins Deutsche zu bringen.
Dieser Band der großen, kommentierten George-Ausgabe bringt die berühmten »Umdichtungen« der unsterblichen »Shakespeare Sonnette« erstmals in kritischer Edition.
1894 stellte George zum ersten Male die Frucht seiner Auseinandersetzung mit den Werken des Franzosen in Form von fünf Übertragungen aus dessen Gedichtband »Fleurs du Mal« einer breiteren Öffentlichkeit vor. 1901, als die Arbeit an den »Blumen des Bösen« abgeschlossen war, erschien bei Georg Bondi die erste öffentliche Ausgabe, die 109 der insgesamt 151 Gedichte Baudelaires umfasst.
In den Gedichtübertragungen dieser beiden Bände gibt Stefan George der europäischen Lyrik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Profilierung, die bis heute unseren Kanon mitbestimmt.
In den Gedichtübertragungen dieser beiden Bände gibt Stefan George der europäischen Lyrik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Profilierung, die bis heute unseren Kanon mitbestimmt.
Der schmale Prosaband »Tage und Taten« versammelt »Aufzeichnungen und Skizzen« (so der Untertitel), die größtenteils zuvor in den »Blättern für die Kunst« veröffentlicht worden waren. Äußerst Widersprüchliches scheint hier vereint zu sein: der Aufruf einer antiken Tradition mit dem Anklang an Hesiods großes Lehrgedicht »Erga kai hemerai« und das Versprechen lockerer impressionistischer Formen von Prosalyrik, von Prosaskizzen, wie sie in den 1890er Jahren mit Erfolg etwa Peter Altenberg verfasste.
Nicht weniger als einen »garten der deutschen verskunst« wollten Stefan George und Karl Wolfskehl mit ihrer dreibändigen Sammlung »Deutsche Dichtung« anlegen. Diese Anthologie umfasst einen Band zu Jean Paul, einen zu Goethe und einen dritten über »Das Jahrhundert Goethes«: poetische Blütenlese, Literaturgeschichte und Hinführung zum Werk Georges gleichermaßen.
Nicht weniger als einen »garten der deutschen verskunst« wollten Stefan George und Karl Wolfskehl mit ihrer dreibändigen Sammlung »Deutsche Dichtung« anlegen. Diese Anthologie umfasst einen Band zu Jean Paul, einen zu Goethe und einen dritten über »Das Jahrhundert Goethes«: poetische Blütenlese, Literaturgeschichte und Hinführung zum Werk Georges gleichermaßen.
Nicht weniger als einen »garten der deutschen verskunst« wollten Stefan George und Karl Wolfskehl mit ihrer dreibändigen Sammlung »Deutsche Dichtung« anlegen. Diese Anthologie umfasst einen Band zu Jean Paul, einen zu Goethe und einen dritten über »Das Jahrhundert Goethes«: poetische Blütenlese, Literaturgeschichte und Hinführung zum Werk Georges gleichermaßen.
»Komm in den totgesagten park und schau:
Der schimmer ferner lächelnder gestade ·
Der reinen wolken unverhofftes blau
Erhellt die weiher und die bunten pfade.«
Mit Stefan Georges wohl bekanntestem Gedicht eröffnet das »Jahr der Seele«, das Hofmannsthal bewunderte und welches bis heute vielfach rezipiert wird.
Erstmals 1958 von Robert Boehringer herausgegeben, entspricht die zweibändige Ausgabe im Text genau der alten achtzehnbändigen, verzichtet aber auf deren Anhänge.
Erstmals 1958 von Robert Boehringer herausgegeben, entspricht die zweibändige Ausgabe im Text genau der alten achtzehnbändigen, verzichtet aber auf deren Anhänge.
Die autographe Überlieferung besteht aus einer Anzahl von einzelnen Blättern und aus zwei Sammelhandschriften, von denen die spätere, prächtig mit Einfassungslinien, ornamental unterlegten Initialen und Zierstücken ausgestattete, hier im Faksimile vorgelegt wird.
»Ich war Georgianerin geworden – die erste die es gab«, so rühmte sich Ida Dehmel (geb. Coblenz) in ihren Erinnerungen, und sie hatte recht. Sie war in Deutschland wirklich die erste, die mit leidenschaftlicher Geistigkeit George bejahend begegnete.
Warum so viel in fernen menschen forschen und in sagen lesen
Wenn selber du ein wort erfinden kannst dass einst es heisse:
Auf kurzem pfad bin ich dir dies und du mir so gewesen!
Ist das nicht licht und lösung über allem fleisse?
Stefan George: An Gundolf (in: Der siebente Ring)
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