»Die Wiederentdeckung dieses wichtigen Romans erinnert an Sebastian Haffners ›Geschichte eines Deutschen‹.« Der Spiegel
Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunden. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land. Inmitten des Ausnahmezustands. Er beobachtet die Gleichgültigkeit der Masse, das Mitleid einiger Weniger. Und auch die eigene Angst.
»Ein wirklich bewegender, aber auch instruktiver Text. Ein großer Gewinn! Für einen Dreiundzwanzigjährigen ein ganz erstaunliches Werk.«
Brigitte Kronauer
»Zugleich anrührende[s] und verstörende[s] Buch, das uns zur rechten Zeit daran erinnert, was es bedeutet, auf der Flucht zu sein.«
Andrej Klahn, deutschlandfunk, 13.02.2018
Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, wird in Folge der Novemberpogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. Mit einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziellos umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Zügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Weise nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit jener Tage.
Stimmen aus dem Buchhandel:
»Diese Geschichte ist sehr beeindruckend. In diesem kleinen Roman wird auf nachdrückliche Weise erzählt, wie schrecklich sich der Alltag für viele Menschen damals verändert hat. Zu Beginn gibt es immer wieder diese Hoffnung - bald ist es vorbei und man kann wieder in sein altes Leben zurück. Und dann kommt das Grauen doch näher. Leise und vortrefflich erzählt. Eine Geschichte, die man so schnell nicht vergessen wird.«
Martina Kraus, RavensBuch Friedrichshafen
»Boschwitz schreibt wie im Rausch die Geschichte seines verzweifelten Helden Otto Silbermann - ein literarisches Zeugnis der Gleichgültigkeit der restlichen Welt gegenüber den Verbrechen, die sich in Deutschland und Österreich abspielen. Von Peter Graf sorgsam editiert, legt dieses Buch nun wieder Zeugnis ab – eindrücklich, berührend und sehr traurig machend.«
Kerstin Hahne, Thalia Bielefeld
»Boschwitz schafft es, den Leser von Anfang bis Ende zu fesseln und ihm ein ungeschminktes Blick der damaligen Zeit zu verschaffen. Tolles Buch! Dank an Peter Graf und den Verlag für diese Wieder bzw. Neuentdeckung!«
Frank Menden, STories!Die Buchhandlung
»Hochaktuell, beeindruckend! Das Nachwort lohnt sich übrigens ebenfalls!«
Karin Harmel, Thalia Bielefeld
»Ein Buch, über das es sich zu reden lohnt!«
Ulrike Zimmermann, Mayersche in Köln Nippes
»Man erstarrt als Leser ob der Authenzität, der Empathie und auch der eigenen Trauer, die sich einstellt, sitzt man mit dem ‚Reisenden‘ als Beifahrer bei seiner rasenden Reise durch Deutschland.«
Lothar Schelenz, Hermannstädter Zeitung, 12. November 2021
»In einem fast filmisch ablaufenden Erzähltempo entwickelt Boschwitz viele beklemmende Einzelszenen, die sich zu einem Milieubild von barbarischer Triebentfesselung und unverhohlener Herzenskälte verdichten.«
Oliver vom Hove, Spectrum, 27.10.2018
»"Der Reisende" ist eine Flaschenpost der Exilliteratur.[...] Eine wundersam traurige Parabel. Was Ulrich Alexander Boschwitz in seinen jungen Jahren in Deutschland und auf der Flucht gesehen hat, wird in diesemRoman zu einer überragenden und doch leisen Monografie der Gewalt, in der noch die feinsten Nuancen der Macht beschrieben sind.«
Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 02.07.2018
»Ulrich Alexander Boschwitz' Roman aus den dreißiger Jahren ist von mitreißender Aktualität.[...] Die Geschichte des Juden Otto Silbermann [...] ist so brandaktuell wie zeitlos.[...] Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass "Der Reisende" bald in der Schule gelesen und diskutiert wird. Das wird helfen.«
Ralf Bönt, Die Zeit, 14.06.2018
»Dem Herausgeber [...] Peter Graf [...] ist mit dem Boschwitz-Roman eine höchst komplizierte Art der Wiedergutmachung gelungen, die für die Authentizität der Geschichtsschreibung ebenso wichtig ist wie für Zerrüttungen der Gegenwart. Mut zum Leben heißt auch, sich mutig für das Leben aller anderer einzusetzen.«
Michael Ernst, Sächsische Zeitung, 19./20.05.2018
»Hier wird Geschichte erzählt, von einem, der mitten in ihr steckt. Die atemlose Flucht von Hotel zu Hotel, von Stadt zu Stadt und schließlich vor allem von Zug zu Zug, in Richtung der belgischen Grenze: Sie überträgt sich fast physisch auf die Leser.«
Alicia Lindhoff, Frankfurter Rundschau, 21./22.04.2018
»"Der Reisende" ist ein sensationeller Spätfund.«
Werner Krause, Kleine Zeitung, 31.03.2018
»Ulrich Alexander Boschwitz zeigt die Mechanismen der Ausgrenzung, in denen der Massenmord schon angelegt ist, nüchtern und schonungslos.«
Ulrich Gutmair, taz, 14.03.2018
»Dass dieser Text nun, fast 80 Jahre später, erstmals in deutscher Sprache erscheint, ist eine kleine Sensation. Denn von einem Buch, das aus der Innenperspektive und im gehetzten Stakkato eines Thrillers über die Verfolgung der Juden kurz vor dem Zweiten Weltkrieg berichtet, hatte man bislang nichts gewusst.«
Christian Schröder, Der Tagesspiegel, 11.03.2018
»Vor diesem Buch muss man warnen. Man braucht starke Nerven dafür. Aber wer durchhält, ist um ein Lektüreerlebnis reicher, das er nicht so leicht vergessen wird. [...] [Bei] "Der Reisende" handelt es sich um das erschütterndste zeitgenössische belletristische Zeugnis, das wir über die Lebenswirklichkeit eines verfolgten Juden in jener schrecklichen Zeit besitzen.«
Tilmann Krause, Welt, 10.03.2018
»Lest. Dieses. Buch.«
Uwe Kalkowski, Kaffeehaussitzer, 08.03.2018
»Ein bedrückender Zeitroman [...] eine aufregende literarische Wiederentdeckung.«
Oliver Pfohlmann, WDR3, 27.02.2018
»„Der Reisende“ ist in mehrerlei Hinsicht ein Wunder. Wie kann man nur in derart rasendem Tempo einen derart dichten Roman schreiben?«
Alex Rühle, SZ, 14.2.2018
»In "Der Reisende" verdichtet Boschwitz die Entfremdungserfahrung zur Extremsituation. ... Zugleich anrührende[s] und verstörende[s] Buch, das uns zur rechten Zeit daran erinnert, was es bedeutet, auf der Flucht zu sein.«
Andrej Klahn, deutschlandfunk, 13.02.2018
»"Der Reisende" holt das dokumentierte, massenhafte Leid in den Freiraum der Fiktion, er verbindet das historische Polaroid mit der langen Belichtungszeit des Romanciers.«
Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.02.2018
»Eine wahnsinnig packende Wiederentdeckung«
Hildegard Elisabeth Keller, SRF Der Literaturclub, 6. Februar 2018
»Boschwitz [entwickelt] ein beeindruckendes Panorama deutscher Zeitgenossen, von üblen Nazis bis zu heimlichen Widerständlern. Zudem muss Silbermann bei seinen Irrfahrten durchs Land eine Reihe von Gefahrensituationen überstehen, die den Roman von Seite zu Seite spannender machen. ... Die Wiederentdeckung dieses wichtigen Romans erinnert an Sebastian Haffners „Geschichte eines Deutschen".«
Martin Doerry, Der Spiegel, 05.02.2018
»Dieser Roman zeigt, wie das System auch von unten funktionierte, wie sich der »kleine Mann« im Normalfall verhielt, wie der Opportunismus der Mitläufer genau aussah.«
Helmut Böttiger, Literaturblatt, 02.2018
»Die Geschichte, die das Buch erzählt, lässt einen genauso den Atem anhalten wie die Geschichte seines Autors.«
Helmut Böttiger, Literaturblatt, 02.2018
»Eines der wichtigsten Bücher des Jahres. ... Der Einblick in die Atmosphäre jener Zeit erschüttert so tief, so unmittelbar, als habe man den Helden selbst begleitet.«
stern, 02.2018