Barocke Gegenwart. Lezama Lima nachgedacht Von Hannes Böhringer Der schillernde Hals einer Taube, grau, grün oder violett, war den antiken Skeptikern ein schlagendes Bild für die unauflöslichen Sinnestäuschungen, denen wir unterliegen. Wie der Taubenhals schillern auch die Zeiten, vor allem die ...
Die Schule Eine Grille Von Hannes Böhringer Im April wurde ich von Ruedi Baur nach Essen in die Folkwang-Schule eingeladen zu einer Veranstaltung, die hieß »24 Stunden Heterotopie«. Es ging um die Heterotopie von Kunsthochschulen. Was können sie aus ihrem »anderen Ort« machen? Ruedi Baur sagte mir, ...
Eine Tür für die Philosophie Von Hannes Böhringer Die Philosophie, lässt Platon seinen Sokrates im Gastmahl sagen, ist ein erotisches Verlangen nach Weisheit, nach Wissen. Wer ist Eros? Wer sind – in der Logik des Mythos – seine Eltern? Sokrates lässt Diotima antworten, die Priesterin, die ihn in ...
Scherben aufkehren Mein Lehrer Gründer Von Hannes Böhringer Im März 2012 starb Karlfried Gründer, mein Lehrer in der akademischen Welt. Ich erfuhr es aus der Zeitung. Da rief auch schon Carlo Barck an – ein halbes Jahr später war auch er tot – und sagte: »Was in der Zeitung steht, ist zu wenig, ...
Spott und Bewunderung Von Hannes Böhringer Es wird viel geredet, aber nur selten ernst gemacht. Nur so kann viel geredet werden. Denn der Ernst verschlägt einem die Sprache. Wenn es unabweislich ernst wird, redet man kaum noch, nur das Nötigste, und das kurz und eindeutig. Der Ernst hat keine Zeit. ...
Wer da? Von Hannes Böhringer Drei Gäns im Haberstroh Saßen da und waren froh, Dann kam ein Bauer gegangen, Mit einer langen Stangen, Ruft: Wer do? Wer do? Drei Gäns im Haberstroh Saßen da und waren froh! (aus: Des Knaben Wunderhorn) Drei Gänse sitzen da, nicht zwei. Kein amouröses Tête-à-Tête, eine ...