Andreas Dorschel Abhängige: von Gnaden einer Person, von Gnaden einer Sache Abhängigkeit ist ein abstrakter Begriff, aber die Metapher scheint an ihm noch durch. Hängen wird Leichteres an Schwererem, Schwächeres an Stärkerem. Das, was hängt, braucht das andere, an dem es hängt – nicht umgekehrt. Die ...
Ästhetik des Fado Von Andreas Dorschel Musik, die ihre Herkunft von einem besonderen Ort stark merken lässt, wurde früher an eben diesem Ort, sonst hingegen kaum, wahrgenommen; jetzt steht sie überall auf Abruf bereit. Das kann ihr schlecht bekommen, muss es aber offenbar nicht. So bilden die ersten ...
Andreas Dorschel Der Welt abhanden kommen Über musikalischen Eskapismus Der Welt zu entfliehen versuchen Menschen auf vielerlei Weisen. Die Medien, die sie dazu gebrauchen, müssen stets in irgendeinem Sinne aus dem Stoff der Welt sein und führen doch aus ihr heraus – versprechen solches zumindest. ...
Die Verstocktheit der Ungläubigen Von Andreas Dorschel Allāh ist größer, Allāh ist mächtiger. Keiner ist ihm ebenbürtig. Selbst ich war nicht imstande, ihn zu täuschen. Mein Name ist Aḥmad ibn Faḍlān ibn al-ʿAbbās ibn Rāšid. Ich stamme aus Bagdad, aus dem Chan Māsrur. Leicht und glücklich verliefen ...
Andreas Dorschel Ein verschollen geglaubter Brief der Korinther an Paulus Philologisches Vorwort Was es heißt ein Christ zu sein, entscheidet sich an der Frage nach dem Ursprung der Religion, deren Anhänger sich so nennen; Aufschluss darüber, wie dieser Ursprung beschaffen war, geben historische ...
83 MARGINALIEN Ins Unklare Von Andreas Dorschel Heraklit, Hegel, Heidegger: Das Unklare macht Geschichte. Geschichte des Denkens jedenfalls; die Geschichte der Taten braucht, wie es scheint, klare Parolen. Denken lässt sich mehr Zeit als Tun. Aber das allein erklärt nicht, weshalb sich Unklares so ...
Andreas Dorschel Ins Wort fallen Figuren der Unterbrechung Generationenfolge. Lear, der König Britanniens, möchte die Macht, die er lange innehatte, ohne Unterbrechung auf seine Töchter und deren Männer übergehen lassen. Wie allen dynastischen Adel beherrscht ihn der Glaube, Ununterbrochenes sei ...