Anpassungsstörungen sind ein in der Praxis häufig vorkommendes Störungsbild, das in sinnvoller Weise die Trauma- und Belastungsfolgestörungs-Diagnosen ergänzt. In der ICD-11 werden neu Präokkupationen und Fehlanpassung als Kernsymptome der Anpassungsstörung als diagnostische Kriterien gefordert. Die Revision dieser diagnostischen Kategorie war Anlass einer groß angelegten Untersuchung zu Anpassungsstörungen nach ungewolltem Arbeitsplatzverlust, deren Ergebnisse im vorliegenden Artikel überblicksartig zusammengefasst werden. Insgesamt wurden N = 334 Personen zu bis zu drei Messzeitpunkten nach einer ungewollten Entlassung befragt. Ein strukturiertes klinisch-diagnostisches Interview sowie ein Selbstberichtfragebogen zur Erfassung von Anpassungsstörungen wiesen gute psychometrische Eigenschaften auf. Sechs Monate nach der Entlassung lag die Prävalenz von einer Verdachtsdiagnose von Anpassungsstörungen bei 27.3 % (n = 90) und reduzierte sich auf 10.5 % (n = 11) im Verlauf von zwölf Monaten. Verschiedene ereignisbezogene, personenbezogene, intra- und interpersonelle Faktoren hingen signifikant mit dem Auftreten von Anpassungsstörungssymptomatik zusammen. Die verbesserte Erfassung von Anpassungsstörungen sowie die klarere Definition diagnostischer Kriterien entsprechen dem Ziel der WHO der erleichterten Handhabbarkeit der Diagnosen in der Praxis.
Diagnostics and Risk Factors for ICD-11 Adjustment Disorders – Findings from the Zurich Adjustment Disorder Study
Adjustment disorders (AjD) are a frequent mental disorder supplementing the trauma- and stress-related diagnoses in the classification systems. In ICD-11, preoccupation and failure to adjust are listed as core symptoms of AjD. This new definition of the diagnostic criteria was the occasion for a large-scale study on AjDs after involuntary job loss, the results of which are summarized in this article. A total of N = 334 individuals were interviewed up to three times after involuntary job loss. A structured clinical diagnostic interview and a self-assessment questionnaire for the measurement of AjDs indicated good psychometric characteristics. Approximately six months after discharge, the prevalence for a tentative diagnosis of AjDs was 27.3 %. This decreased to 10.5 % over the full 12-month course. Various event-related, personal, intra- and interpersonal factors were significantly associated with the occurrence of AjD symptoms. Improvement in the detection of AjDs and a clearer definition of the diagnostic criteria are in line with the WHO’s aim to facilitate the use of diagnoses in practice.
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